Auf dem PKW-Weg in den Süden kreuzen sich unweigerlich die Wege … wenn nämlich das Auto voll, aber der Magen leer ist, kann die Griffen-Rast Abhilfe schaffen … und wie.
Gleich wird klar, hier beim Mochoritsch trifft man sich. Zum Kaffee, auf ein Schnitzerl, eine Spezialität vom Grill oder aber um im hauseigenen Genussladen den urlaubsbedingt leeren Kühlschrank wieder aufzufüllen.
Wir haben uns bei diesem Testessen etwas weiter über den Tellerrand gewagt und wollten neben den bunten Gerichten, die’s hier gibt auch die Philosophie dahinter kennen lernen.
Mit einer Autobahnraststation hat das Ganze wenig bis gar nichts zu tun. Es ist mehr ein Gasthaus mit Landwirtschaft. Seit 50 Jahren versorgen die Felder der Familie Jernej die Küchen ihrer Betriebe. Direkt neben dem Kinderspielplatz gibt’s einen Garten für Kräuter und Beeren – zu schmecken gibt’s die dann zum Beispiel in den hausgemachten Säften.
Apropos schmecken: Kaum setzt du dich hin, wird auch schon ein riesiger Suppentopf an den Tisch gebracht – das ist nämlich so Tradition hier. Schon seit eh und je gibt’s für die hungrigen Gäste eine Schüssel mit Suppe und Schöpfer – hausgemachte, versteht sich. Wie zu Hause eben … Suppe, Salat und Dessert sind bis 17:00 Uhr im Preis inkludiert.
Trotz vielen hungrigen Helferlein und erprobten Testesser Mägen, sind die Kapazitäten – anatomisch bedingt, beschränkt. Und so durften wir ausnahmsweise kleine Kostproben von den Gerichten probieren.
Beliebt ist er nämlich der gegrillte Bio-Schafskäse vom Skofitsch – serviert auf eigenem Salat. Nur um ein Gefühl für die (Normal)Portionen zu vermitteln: der abgebildete Salat entspricht einem Viertel (1/4) der Normal-Größe 😊 … das Außergewöhnliche daran, ersten schmeckt der Käse sehr dezent nach Schaf und zweitens gibt’s den auch nur dann, wenn die Viecherlein beim Skofitsch auch genügend Milch haben … sonst eben nicht. Weil es nämlich keinen Ersatz für die Qualität gibt, heißt es! Finden wir top! Achso, und den Salat auch!
Die nächste Kostprobe im Mini-Format (etwa die Hälfte der Tatsächlichen Portion) trägt den lustigen Namen Fuži und sind traditionelle Teigwaren aus Istrien. Hier werden sie mit Garnelen, Tomaten und Bärlauchpesto serviert. Selbst ich, als Nudel-Skeptiker, fand sie frisch, würzig und leicht.
Bei der gemischten Fischplatte war dann Schluss mit kleinen Portionen. Bei den Fischen hört sich nämlich beim Mochoritsch der Spaß auf. Qualität ist auch hier ein maßgebliches Kriterium. Und ich behaupte, das schmeckt man auch. Wir hatten unglaublich zarten Oktopus, einen gegrillten Thuna-Würfel, eine gratinierte Jakobsmuschel, Garnelen und ein gegrilltes Goldbrassen-Filet nebst Erdäpfeln und Gemüse auf unserer Platte.
Nach all den leichten Gerichten ging‘s auch gleich an die Grillzange. Der überdimmensionalen Grill ist auch gar nicht zu übersehen. Tag für Tag (außer montags) wird frühmorgens die Indoor-Feuerstelle von den Feuermeistern Nesad und Alexander angeheizt und darf den ganzen Tag vor sich hin glühen und die Gäste mit heißen Gerichten verwöhnen.
Wir konnten nicht umhin, den gegrillten, mediterranen Burger vom Rind – mit Zucchini, Gemüse und hausgemachter Mayonnaise zu probieren.
Den Männern der Runde war das Gemüse selbstverständlich nicht männlich genug, deshalb gab’s die Männer-Variante mit Käse – also den Cheesburger 😊! Herrlich! Selbstgemacht, fein, würzig und satt waren wir obendrein!
Zurück zu den Probier-Varianten, die gab’s abschließend noch vom ofenfrischen Bio-Schweinsbraten klassisch mit Sauerkraut, Safterl und Knödel. Die abgebildete Version entspricht der Hälfte der regulären Portion.
Genau so mag ich das, weiches, saftiges Fleisch und ein Krusperl, wie wir zu sagen pflegen. Wenn wir doch nur mehr Platz im Magen gehabt hätten …
Trotz allem, und da hilft einfach Nichts – das obligatorische Testesser-Dessert ist Pflicht. Und hier ganz besonders, werden doch auch die süßen Verführungen im Haus gefertigt.
Mohr im Hemd kannte ich noch von meiner Omi – und der hier wird nicht nur selbstgemacht sondern auch mit gaaaanz viel Schokosauce – einer richtig guten, echten Schokosauce serviert. Himmlisch!
Kulinarisches Neuland habe ich bei dem/der (?) Gibanica betreten. Dank Dr. Google weiß ich jetzt aber, dass es sich um eine slowenische Spezialität handelt. Der deutsche Name „Vierlingsstrudel“ lässt schon eher erahnen, worum es sich handelt. Jedenfalls nicht um eine kalorienarme Nachspeise 😊! Schicht für Schicht eröffnen sich neue Geschmackserlebnisse – Apfel, Topfen, Mohn und Nuss vereint. Unglaublich saftig – und vom Nachbartisch habe ich vernommen, dieses Dessert sei hier besser als in Slowenien …
Fazit
Der Mochoritsch hat so viel zu bieten, dass es jedenfalls schade ist, nur einmal – während der Reise – vorbeizuschauen. Uns gefällt die Philosophie – die Nähe zur Natur und die Liebe, die von der Familie Jernej im Unternehmen steckt. Wir kommen jedenfalls wieder um die anderen 35 Speisen der Karte auch noch zu testen …
Eckdaten | |
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Adresse | Mochoritsch – Griffen Rast Gewerbestraße 11 9112 Griffen |
Website | www.mochoritsch.at |
Mittagsmenü | Nein |
Telefon | +43 4233 25353 |
Öffnungszeiten | |
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Montag | 07:00 – 21:30 |
Dienstag | 07:00 – 21:30 |
Mittwoch | 07:00 – 21:30 |
Donnerstag | 07:00 – 21:30 |
Freitag | 07:00 – 21:30 |
Samstag | 07:00 – 21:30 |
Sonntag | 07:00 – 21:30 |