Sonntags ist das ja so eine Sache mit den geöffneten Gastronomiebetrieben. Bei unserer letzten Suche nach Sonntagsbraten, Schnitzel und Co stießen wir auf einen, nicht unbekannten Wirt. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah … sagte schon Goethe. Deshalb blieben wir an diesem kalten Wintertag in Gehweite des beheizten Eigenheims und kehrten, gleich um die Ecke ins Di Gallo in der Plüddemanngasse ein.
Vom Altersschnitt der anwesenden Gäste darf man sich nicht abschrecken lassen, im Gegenteil, die Senioren-Generation weiß schließlich meist am besten wo’s g‘scheite Hausmannskost zu vernünftigen Preisen gibt.
Für Vegetarier gibt’s nicht die große Auswahl, denn Hausmannskost und Fleisch dominieren die Speisekarte. Mich und Junior stört’s ja nicht, blöd nur, wenn die Begleitung partout kein Fleisch essen mag. Aber auch dieses Problem konnten wir schließlich lösen.
Für den Junior gab’s das obligatorische Sonntags-Schnitzerl mit Pommes, nicht vom Kalb, sondern klassisch vom Schwein (€ 9,80). Und da staunte die Frau Mama nicht schlecht, war es doch das erste Mal seit Langem, dass der ständig und immer wachsende Teenager, das Schnitzerl nicht verputzen konnte. Was aber keineswegs am Geschmack lag, denn es war knusprig paniert und nicht fett-triefend.
Das angesprochene fleischlose Sonntagsgericht waren, ebenso großzügig portionierte, Käsespätzle (€9,-) und eine Schüssel Salat (€ 3,80). Soll Schlimmeres geben. Die Spätzle schmeckten super, mit viel, wirklich viel Käse und Röstzwiebel – so wie’s sich gehört! Keine grausliche Rahmsauce oder verwässerte Spätzle, nur ehrlicher, gehaltvoller Käse! Top!
Was wäre ein Sonntag ohne Braten! Deshalb gab’s für mich den Schweinsbraten mit Sauerkraut und Knödel (€ 9,90). Ich hätte mir ja einen fettigen und knusprigen Schweinebauch gewünscht, aber ich denke, für die Galle der Senioren ist ein Braten vom Karree verträglicher 😊! Die Portion überforderte mich ein wenig, aber ich hab’s bei der Omi am Nachbartisch abgeschaut – den Rest einpacken lassen! Ich war zwar nicht mit Tuppergeschirr ausgerüstet wie sie, aber ich bekam ein schönes Einweggeschirr für den Transport. Am Gericht selbst hab ich nix auszusetzen, klassisch gewürzt mit Kümmel und Co, für ein Karree nicht trocken und recht weich (wir müssen ja auf Opa’s Zähen aufpassen).
Nach einer kleinen Pause ging dann bei Junior doch noch ein Dessert, viel Schoko und Schlagobers. Da kam nur der Mohr im Hemd (€ 5,-) in Frage. Picksüß, warm und viel. Ihm hat’s geschmeckt und übrig blieb auch nix. Außer die, für ihn suspekt erscheinenden, Physalis.
Fazit
Das Di Gallo ist eine Grazer Institution. Unter dem jungen Küchenchef Renè di Gallo gibt es ehrliche, steirische Küche. Unkompliziert und schnörkellos. Ich würde es eher für ein Privates als für ein Geschäftsessen empfehlen und für Steaks gibt es andere Lokale. Tolle Hausmannskost zu fairen Preisen. Achso – reservieren nicht vergessen, es war nämlich ziemlich voll an diesem Sonntag! Wir kommen bestimmt wieder!
Den obligatorischen Hinweis darf ich nicht vergessen: Die Rechnung hat uns keiner bezahlt und die Möchtegern Germanisten und Rechtschreib-Fanatiker sind mir herzlich … eh schon wissen 😊
Eckdaten | |
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Adresse | Gasthof di Gallo Plüddemanngasse 41 8010 Graz |
Website | — |
Mittagsmenü | Ja, auch am Wochenende |
Telefon | +43 316 471677 |
Öffnungszeiten | |
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Montag | geschlossen |
Dienstag | 11:00 – 17:00 |
Mittwoch | 11:00 – 21:00 |
Donnerstag | 11:00 – 21:00 |
Freitag | 11:00 – 21:00 |
Samstag | 11:00 – 15:00 |
Sonntag | 11:00 – 15:00 |