Das mit der Auszeit ist ja so eine Sache. Viele von uns leben zwischen Business talken, Business Brunchen, Business Bloggen, Facebook liken, powerplaten, Meeting planen, smalltalken und Tinder matchen. Da kann es schon mal sein, dass unsereins in der Business- und Online-Überforderung seine Mitte verliert und da geht dann auch die Entspannung flöten. Da hilft dann auch kein Powernapping, Speed-detoxen oder Cupcake-essen mehr. Was da wirklich hilft ist eine Auszeit in der Natur.
Und von der gibt’s im Ausseerland bekanntlich genügend. Die WASNERIN hat es sich zum Ziel gesetzt, einen Ort zu schaffen, der das Gefühl der Zeitlosigkeit vermittelt und weil sie es wirklich ernst meinen, haben sie den Begriff Auszeiteln® sogar registrieren lassen …
Da haben wir uns gedacht, wir nehmen die WASNERIN beim Wort und schauen, was sie für den gestressten Homo Sapiens so anbieten.
Viel Natur erstmal, aber das erwähnte ich bereits und ein Rundum-Wohlfühlpaket. Gleich beim Check-in wird klar, hier darfst du runterkommen. Ein Gläschen Haus-Sekt zum Empfang auf der gemütlichen Couch in der Lobby – und das Ausfüllen des Gästeblattes übernimmt auch die nette Empfangsdame, lediglich unterschreiben muss man selbst.
Zimmer
Dann geht’s auch schon ins Zimmer und wer hier noch immer an internetten, whatsappen, outlooken und hashtaggen denkt, ist selbst schuld. Uns hat bereits der Ausblick allein den Stress der letzten Tage vergessen lassen …
Mittagessen
Aber weil der Mensch bekanntlich nicht nur von Luft und Liebe leben kann, haben wir uns nach der Anreise eine kleine Mahlzeit auf der sonnigen Terrasse gegönnt:
Die Antipasti Variation mit Vulcanoschinken, gegrilltem Gemüse und hausgemachtem Rosmarinciabatta und einen marinierten Vogerlsalat mit gebackenem Spargel, Schafskäse und Erdbeeren.
Wellness & Spa
Nach dem Essen sollst du Ruhen oder tausend Schritte tun … nach Bewegung war uns ehrlich gesagt, nicht, denn viel verlockender erschien uns der Wellness-Bereich. Ab also in die kuscheligen Bademäntel und rein ins Auszeiteln®. Platz dafür gibt’s hier genug, genau genommen 2.400 m² nur zum Entspannen. Dampfsauna, Infrarotsauna, warme Sauna, kühle Sauna, Außenpool, Innenpool, Whirlpool, Wellness-Bar – alles da, was man braucht.
Abendessen & Restaurant
Man möchte es nicht glauben, aber so ein Wellness-Tag kann ganz schön hungrig machen. Gut, dass ein 5-Gang Abendmenü inklusive Ausblick in den Verwöhnleistungen inkludiert ist.
Gar nicht so einfach, die Auswahl. Drei kalten Vorspeisen, zwei Suppen, vier Hauptgänge, zwei Desserts und ein großes Käsebuffet fordern den entspannten Geist etwas. Gefordert habe ich die Küche auch gleich, denn nach der Fastenzeit war mir nach Fleisch, doch die Rehkeule aus dem Menü sollte es nicht sein. Kein Problem, der Küchenchef war flexibel und bot mir ein Entrecote mit Spargel, Bratkartoffeln und Sauce Hollandaise als Alternative. Top.
Fleisch gab’s auch gleich nach hausgemachtem Brot mit Basilikumaufstrich, nämlich ein Vitello Tonnato mit Dreierlei von der Erbse. Eines wird schon beim ersten Bissen klar: Gekocht wird nicht verspielt oder mit viel Schnick-Schnack. Im Fokus stehen das Produkt und der Eigengeschmack.
Ähnliches erfuhren wir bei der fleischlosen Vorspeise des Tages. Die Variation von Paprika schmeckt auch nach Paprika und selbst die (auf der Speisekarte) seltsam anmutende Kiwi passt geschmacklich perfekt dazu.
Vegane Suppe? Tatsächlich war die Sellerie-Essenz mit Trüffeltascherl vegan. Wer hätte das gedacht. Kräftig im (Eigen)Geschmack abgerundet mit einem herzhaften, leicht nach Trüffel schmeckenden Teigtascherl.
Eigengeschmack ist auch das Stichwort für die beiden Hauptgänge.
Mein Entrecote war unglaublich zart, saftig und perfekt rosa, die Erdäpfel knusprig und nicht latschert oder gar in Fett ertränkt und das Gemüse knackig – absolut genial dazu, die kräftige Sauce Hollandaise.
Wenn ich an Rehkeule denke, stelle ich mir ein grobes Stückchen Fleisch vor – weit gefehlt. Was da serviert wurde, war zart, rosa und wiederum mit hohem Eigengeschmack. Sehr harmonisch in der Kombination mit dem Grammelknödel und Wildjus.
Die reduzierte Linie setzt sich auch beim Dessert fort. Der Topfenauflauf kommt völlig ohne künstlichen Pep aus. Der Zuckerschock bleibt auch aus – alles was bleibt, ist der Geschmack des Produktes.
Ein ähnliches Geschmackserlebnis bietet das Kirsch-Colada Törtchen, das gewagt, mit Matcha-Eis kredenzt wurde.
Wer jetzt noch nicht genug hat, darf sich am großen Käse-Buffet seine Gute-Nacht-Käse-Platte zusammenstellen. Die Auswahl ist groß und fernab von 08/15. 
Bar & Bibliothek
Wer mag, kann sich in der Bibliothek bei Kaminfeuer eines der Bücher aus der umfassenden Bibliothek ausleihen und den Abend ausklingen lassen, uns schien ein klitzekleiner Schlummertrunk an der Hotelbar attraktiver. Für uns gab’s aus der Gin-Karte (Zwölf Sorten zur Auswahl) den Haus-Gin (ist ja auch gerade ziemlich „in“ einen eigenen Gin zu haben) gemixt mit Tonic nach Wunsch (vier zur Auswahl).
Geschlafen haben wir herrlich, ob es an der frischen Luft oder an den bequemen Betten lag … wer weiß 😊 …
Um für den Tag mit dem GENUSSMOBIL gerüstet zu sein, haben wir uns frühmorgens am Frühstücksbuffet gestärkt. Alles da, was das Urlauberherz begehrt: frische Säfte, Obst und Gemüse, Käse, Wurst und Schinken, frische Ei-Produkte und knuspriges Gebäck.
Genussmobil
Ein besonderes Auszeit-Angebot ist das GENUSSMOBIL. Mit dem schnittigen BMW i3 haben wir einen ganzen Tag lang das Ausseerland erkundet. Wir waren am Loser, haben eine Schiff-Fahrt mit Österreichs erstem Solarschiff gemacht und ein romantisches Picknick mit unerwartetem Besuch am Altauseer See genossen. Hier geht’s zum Bericht ».
Fazit
Seit 1949 ist Bad Aussee der offizielle Mittelpunkt Österreichs – wo, wenn nicht hier, sollte man wieder in seine Mitte finden. In der WASNERIN ist Auszeit nicht nur ein Wort, hier lebt man den Begriff des Auszeitelns®. Entschleunigung, Achtsamkeit und Reduzierung auf das Wesentliche. Die gesamte Hotel-Anlage ist äußerst gepflegt, die Möglichkeiten zu Entspannen sind schier unendlich (wenn man es denn zulässt) und das Personal ist unglaublich aufmerksam und zuvorkommend. Wir haben die Auszeit sehr genossen und haben unsere Batterien fürs (leider unausweichliche) Meeting planen, E-Mails checken und Business talken wieder aufgeladen.
Zur Küche und den Speisen möchte ich ein gesondertes Fazit abgeben, denn darüber gehen die Meinungen im Netz auseinander. Da fielen Worte wie „fad“ und „langweilig“, „ohne Würze“ … Meine Meinung dazu ist eine andere: Das Überangebot an Aktivitäten im Business wie im Privaten, an Informationen on- und offline macht auch vor dem Geschmack nicht Halt. Mehr Aromen da, mehr Zusatzstoffe dort – wir sind es nicht mehr gewohnt, den puren Geschmack von Lebensmitteln zu schmecken. Meines Erachtens erfordert es weit mehr Geschick ohne künstliche Geschmacksverstärker auszukommen und die Reinheit des Produktes in den Vordergrund zu stellen. Uns hat es genauso geschmeckt, wie es war!
* [Pressereise] Die Tatsache, dass wir zum Aufenthalt eingeladen wurden, ändert nichts an meiner persönlichen Meinung und Betrachtung. Vielen Dank an Familie Barta und das WASNERIN Team » und das Genussmobil ». Wir kommen wieder!
| Eckdaten | |
|---|---|
| Adresse | Die WASNERIN Sommersbergseestraße 19 8990 Bad Aussee |
| Website | www.diewasnerin.at |
| Telefon | +43 3622 20711 |
