Der wilde Eder | St. Kathrein am Offenegg

Das war ein Wochenende … mit wildem Essen, gewagten Kreationen und viel Schokolade 😊. Und wahrscheinlich der bild-reichste Beitrag in der Testesser-Geschichte.

Kulinarik wird hier am Berg GROSSGESCHRIEBEN, denn die beiden Gastgeber im wilden Eder sind keine geringeren als 2-Hauben-Koch Stefan Eder und Eveline Wild, die sich 2001 den Konditoren Weltmeister-Titel holte.

Hier im idyllischen St. Kathrein am Offenegg, einem Örtchen auf knapp 1000 Metern Seehöhe und mit ebensolcher Anzahl an Einwohnern (1078, Januar 2019) liegt die Kulinarik- und Wellness-Oase der Familie Eder/Wild.

1. Akt

Was machen Herr und Frau Testesser nach der Ankunft im Hotel? Essen natürlich, eine Kleinigkeit! Das ist aber gar nicht so einfach, denn Stefan Eder hat es sich nicht nehmen lassen, einen (für seine Begriffe 😊) kleinen Querschnitt aus der Speisekarte zu servieren.

Für die hungrigen Grazer gab’s vorweg das außergewöhnliche Gedeck mit Erdäpfelbrot, aufgeschlagener Schafbutter, hauseigenen Sprossen, Steirer-Erde, Schinkenspeck und unglaublich genialen, aufgeschlagenen Bratlfett. Na bumm.

Danach folgte eine Gurken-Kräuter-Mousse mit Käsecreme und ein geräucherter Seesaibling. Perfekt für einen heißen Sommertag. Leicht säuerlich, frisch und wirklich erfrischend.

Der sommerliche Hauptgang bescherte uns eine zarte dry-aged Beiriedscheibe vom Almo mit Püree und Gemüse. Ja, da kann man schon erahnen, was uns abends bei unserem Menü erwartet …

Eveline servierte uns zum Abschluss noch ihren Liebling, also nicht Stefan, sondern ein Mango-Tonkabohnen Dessert 😊 …

Nach dem Essen sollst du ruhen, oder … nix oder, jedenfalls ruhen, schließlich waren wir im Wellness-Hotel.

Schnell die Schokoladen-Suite (ab € 117,-) bezogen und rein ins Wellness-Vergnügen.

2. Akt

Ausgeruht und erholt begaben wir uns erneut in Stefan Eders Hände oder besser gesagt in seine Küche. Auf Empfehlung des Meisters, entschieden wir uns für das große Abendmenü (€ 79,-).

Vorweg das bereits bekannte Gedeck, diesmal jedoch mit Sauerrahmbutter und Roggen-Sauerteig-Brot. Und als kleinen Gruß aus der Küche ein Schweinskopfsülzchen mit mariniertem Lindenblatt und geräuchertem Knochenmark-Schaum mit Curryrosinen und pikantem Müsli.

Weiter ging’s mit einem Spargel-Kräuter-Sorbet mit Räucherfischmousse und geriebenem Schafskäse und einem erfrischenden Schlangengurkeneis mit Pimpanelle und geschmolzenem Schafskäse.

Ich kann es nicht anders sagen, aber die Gazpacho mit Blutwurst, Erdbeeren und Lardo ist für mich die beste, kalte Gemüsesuppe überhaupt. Die Kombination aus Süße und Säure und die gewagte Kombination mit der Blutwurst = TOP!

Die nächste Kreation war wieder außergewöhnlich, nämlich geschmorter Sellerie mit Apfel-Holunder-Kompott und Haselnuss-Miso. Irgendwie wie Selleriesuppe – nur viel besser 😊!

Zum Seesaibling kredenzte der Küchenchef hausgemachte Frischkäse-Wantans ….

Wir hatten es vermutet, dass das Sorbet hier wahrscheinlich eher nicht klassisch serviert würde und Recht hatten wir. Ein kleines Bäumchen mit draufhängenden Gläsern war wirklich ein Hingucker. Und das Karottensorbet mit Mürbteig und eingelegten Maiwipferl erinnerte mich an meine Kindheit und den Hustensaft meiner Omi.

Und zum Hauptgang wurde es richtig gewagt, mit einem Lammbries, versteckt im Schäumchen, garniert mit Erdäpfelstroh und gebeiztem Dotter. Sehr geniale Kombination, ich hätte nicht gedacht, dass ich Bries mag – tja, falsch gedacht 😊!

Der zweite Teil des Hauptganges bestand aus Lammbauch und Lammfilet mit Kochsalat, Erdäpfelschaum und Minzgelee. Zum Reinsetzen, der Bauch ist richtig auf der Zunge zergangen und vom gefürchteten „Lambln-Geschmack“ war keine Spur. Richtig großes Lamm-Kino 😊!

Den kreativsten Käse-Gang in der Testesser-Geschichte gabs mit einem Broteis, mit Brotbrösel und Arzberger Käse und Eveline-Apfel … Kaltes Eis mit einem Schaum aus Käse und drüber die knusprigen Brösel … wow!

Der vermeintlich letzte Gang des Abends offenbarte ein lustiges Spiel mit Salz. Der Haselnuss-Schaum kann testweise mit und ohne Salz gegessen werden – unglaublich, wie sich ein Gericht verändern kann.

Etwas klassischer präsentierte sich das Erdbeer-Mousse mit frischen Erdbeeren und Rhabarber-Ragout. Fast zu hübsch zum Aufessen …

So ganz ohne Schokolade-Grüße entlässt Eveline Wild ihre Gäste natürlich nicht, deshalb gabs für uns noch eine Auswahl ihrer preisgekrönten Pralinen.

3. Akt

Super ausgeschlafen und erholt gönnten wir uns ein ausgiebiges Frühstück mit allem, was das Herz begehrt. Das tolle Buffet mit Wurst, Schinken, Käse, Müsli, Obst und Gemüse und frischem Brot kann sich sehen lassen, zusätzlich kredenzt der Küchenchef frische Eigerichte.

Fazit

Beim wilden Eder und den unglaublich liebevollen und aufmerksamen Gastgebern Stefan Eder und Eveline Wild wird der Urlaub zum Rundum-Wohlfühl-Aufenthalt. Apropos rund … das könnte man bei der großartigen Kulinarik hier auch werden 😊 …

Ganz großes Kino, das die beiden hier veranstalten. Kreativ, gewagt, verspielt aber immer absolut gekonnt inszeniert und auf den Teller, die Schüssel, den Stein oder andere Servier-Utensilien gebracht.

Wir kommen bestimmt und sehr gerne wieder!

 

Eckdaten
Adresse Der wilde Eder
Dorf 3
8171 St. Kathrein am Offenegg
Website www.der-wilde-eder.at
Telefon +43 3179 8235 0

 

Öffnungszeiten Restaurant
(Nur gegen Vorreservierung)
Montag geschlossen
Dienstag geschlossen
Mittwoch 12:00 bis 14:00 Uhr | 18:00 bis 20:00 Uhr
Donnerstag 12:00 bis 14:00 Uhr | 18:00 bis 20:00 Uhr
Freitag 12:00 bis 14:00 Uhr | 18:00 bis 20:00 Uhr
Samstag 12:00 bis 14:00 Uhr | 18:00 bis 20:00 Uhr
Sonntag 12:00 bis 16.00 Uhr

*[Presse-Einladung] Die Tatsache, dass ich zu diesem Aufenthalt eingeladen wurde, ändert nichts an meiner persönlichen Meinung und Betrachtung. Vielen Dank an das gesamte Team vom wilden Eder!

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