Hunger, Durst und Müdigkeit! Ja, so eine Wanderung hat’s in sich, da muss dann definitiv was Deftiges auf den Tisch, respektive in den Magen. Zum Glück liegt die Jausnerei in der Bahnhofstraße in Mürzhofen bei Kindberg am Heimweg …
Wie wir erfuhren, hat der gelernte Koch Christoph Lang hier, in den Räumlichkeiten der „Steirerhexen“ seinen langjährigen Traum erfüllt – und angelehnt an die ehemalige Jausenstation, sein Lokal die Jausnerei genannt.
Ambientefotos © die Jausnerei | Werner Krug
Was gibt’s denn hier für die, von Hunger und Durst geplagten Städter (und alle anderen, natürlich 😊)? Die Karte ist klein und fein, würde ich sagen. Drei Suppen, drei Salate, fünf Jausen-Varianten, zwei Zwischengerichte, fünf warme Hauptgerichte, zwei Desserts.
Völlig ausreichend und wir haben auch auf Anhieb so einiges gefunden, und wenn’s mit der Entscheidung nicht klappt, nehmen wir im Zweifelsfall eben alles 😊 …
Die kräftige Rindsuppe mit Kaspressknödel (€ 3,50) war dann wirklich kräftig, also im Sinne von riesig. Gleich zwei fluffige, wenn gleich sehr, sehr milde Kaspressknödel thronten im Suppenteller.
Ebenfalls von der milderen Partie war der steirische Käferbohnensalat (€ 3,40 + 0,60 fürs Kernöl). Aber zum Glück gab’s ein praktisches Zubehörkisterl am Tisch mit Salz, Pfeffer (eh klar) und Essig und Öl zum Nachwürzen. Eine sehr liebe Idee der Präsentation, wie wir fanden!
Eine namensgebende Jause darf bei so einem Testessen selbstverständlich nicht fehlen, deshalb gab’s die Brett’l Jausn (€ 8,60) für uns beide als Zwischengang. Sehr nett präsentiert (wieder mal), saftiger Schinken, Schweinsbraten, hausgewürzte Würste, Essiggurkerln vom Bauern und sogar Butter waren mit drauf. Hut ab, selten eine so schöne – und letztlich auch leckere Brettljause gesehen und gegessen. Und was uns besonders gefreut hat, dass ein riesiger Haufen frisch geriebener Kren drauf war.
[Anmerkung: Der Pro-Kopf-Bedarf von Kren in Österreich beträgt 0,3 Kilo – da fallen wir deutlich aus der Norm 😊!]
Gehe niemals hungrig einkaufen, hat die Oma gesagt – und ähnlich verhält es sich wohl mit der Essensbestellung nach einer Wanderung. Zugegebenermaßen haben wir die Portionsgrößen etwas unterschätzt, aber wir wären nicht Testesser, wenn wir euch nicht eine große Auswahl an Speisen zeigen würden 😊.
Weiter ging’s also mit dem sommerlichen Beuschel mit Zitronenpolenta (€ 11,90). Hier muss ich mich ganz auf die Meinung des Innereien-Ragout-Fans am Tisch verlassen. Ich bekomme das Gericht aus Lunge und weiteren Innereien – wie Herz, Niere, Milz und Zunge nicht runter. Die professionelle Beuschel-Tester Meinung fiel durch und durch positiv aus. Es sei super gemacht, tolle Geschmacksakzente mit Cranberries und eine sehr sommerliche Kombination mit der Zitronenpolenta. Na, wenn er das sagt, muss es auch stimmen!
Für mich gab’s auch ein außergewöhnliches Gericht, nämlich eine gegrillte Fledermaus auf rahmigem Gemüse und Kartoffel-Speck Rösti (€ 13,90). Keine Sorge, der Küchenchef jagt des nächtens keine Tierchen und grillt diese dann 😊. Es handelt sich um ein sehr saftiges Teilstück vom Schwein, das in seiner Form einer Fledermaus gleicht, daher der etwas eigentümliche Name.
[Anmerkung: gibt es vom Rind ebenfalls, deshalb hätte ich mir persönlich eine Auszeichnung der Fleisch-Art auf der Karte gewünscht. Ebenso beim Beuschel.]
Der Koch hat sich jedenfalls beim Anrichten auch einen Spaß erlaubt und das Fleisch samt Rösti und Gemüse wie eine Fledermaus (im weitesten Sinn) drapiert 😊. Saftig war’s und richtig fein angegrillt, mit Wurzelgemüse, das nicht, wie befürchtet in Rahm ertrunken ist und einem, sehr, sehr sättigenden Rösti-Auflauf.
Hungrig bleibt hier wirklich keiner! Durstig waren wir auch nicht mehr, lediglich der Grad an Müdigkeit hatte sich angesichts des üppigen Mahls erheblich verstärkt. Aber in einer Jausnerei müssen sich wohl die Tische biegen – und anschließend die Bäuche wölben 😊!
Uns hat’s getaugt. Die Qualität der Speisen ist hochwertig und die Produkte sind zum größten Teil regional. Tolles Konzept. Natürlich ist es nicht vergleichbar mit einem Restaurant, es ist eben, was es ist – die Jausnerei. Wenn wir irgendwann wieder, müde vom Wandern, in der Gegend sind, schauen wir bestimmt nochmals vorbei.
Eckdaten | |
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Adresse | Die Jausnerei Bahnhofstraße 1 8644 Mürzhofen |
Website | www.diejausnerei.at |
Telefon | +43 664 4129680 |
Öffnungszeiten | |
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Montag | geschlossen |
Dienstag | geschlossen |
Mittwoch | 16:00 – 21:30 |
Donnerstag | 11:00 – 21:30 |
Freitag | 11:00 – 21:30 |
Samstag | 08:30 – 21:30 |
Sonntag | 08:30 – 21:30 |