Ab sofort heißt es „Bonjour“ in der Schmiedgasse 22. Die Gerüchteküche hat im wahrsten Sinne des Wortes ein Ende. Hier, wo es zuvor Überraschungs-Gerüchte ähm -Gerichte gab, wird in Zukunft Französische Landküche mit Internationalen und Österreichischen Einflüssen gekocht.
Nino Rath, bekannt aus dem „Rath – Kaffee & Wein“ tischt ab sofort in kleinem Rahmen mit seinem Küchenchef Tosten Zimmermann und Serviceleiter Martin Stromberger französische Bistroküche auf. Rein optisch hat sich nicht viel verändert, ein paar Kräuter da, ein bisschen Farbe dort. Die reduzierte Linie des Gastraumes wurde erhalten. Im Bistro in der Schmiedgasse gibt es eine kleine aber feine Karte, die für jeden etwas bietet.
Ich durfte mich im Rahmen eines Eröffnungs-Mittagessens durch die Karte testen …
Ein Gedeck mit hausgemachtem Brot (serviert auf warmen Kirschkernen), Olivenöl und Fleur de Sel verkürzt die hungrige Wartezeit.
Auch in Frankreich gebietet es sich zu grüßen – mit „Bonjour“ und einem Gruß aus der Küche, in Form eines Sellerietascherls. Allen Sellerie-Skeptikern sei gesagt … es war himmlisch! Ein Teigtäschen, einem Tortellini ähnlich, gefüllt mit der samtigsten Selleriecreme, die ich je gegessen habe. Und wer sich des Öfteren (so wie ich) an Selleriecreme und -Suppen versucht, weiß, wie aufwendig das ist. Douze points – wie es beim Songcontest heißen würde 😊
Ein in Butter (!) konfierter Saibling mit Kartoffelpüree und Kohlsprossen bildete die eigentliche Vorspeise. Butterweicher Fisch (liegt das nun an der Butter 😊?), cremiges Püree und – sogar von gegenübersitzenden Kohlsprossen-Verächtern – für gut befunde grüne Blätter des sonst so missachteten Gemüses.
Gusto auf Weinbergschnecken? Die gibt’s nämlich in der Consommé mit Zweierlei Fleischstrudel und Französischem Touch durch eine Weinbergschnecke.
Mir fiel die Wahl des Hauptganges nicht wirklich schwer. Zur Auswahl standen ein rosa Entrecôte sowie eine Wachtel in zwei Gängen. Erstens weil ich mich immer für Rindfleisch entscheide und zweites weil mir so ein klitzekleines Wachtelchen, dann doch irgendwie leid tut …
Nun denn wurde ein rosa gebratenes Entrecôte (was französisch so viel wie zwischen den Rippen bedeutet) mit separat servierten Rosmarinkartoffeln und Ratatouille kredenzt. Ganz fein, was da zwischen den Rinderrippen zu finden ist! Und nicht überwürzt dafür aber perfekt rosa gebraten. Mir hat’s geschmeckt!
Der Vollständigkeit halber erwähne ich, dass auch die Wachtel-Befürworter Laute wie „hmmmm“, „fein“ und „köstlich“ verlautbaren ließen.
Auch beim Dessert gab es die Qual der Wahl zwischen Schwarzbeernocken und tatataaaa Tarte Tatin. Wenn ich bei einer Süßspeise nicht widerstehen kann, dann ist das Crème brûlée oder Apfelkuchen – und da eine Tarte Tatin diesem doch sehr nahe kommt, konnte ich auch an diesem Tag nicht umhin, das Dessert zu probieren. Ein neben mir sitzender, aufmerksamer Leser meines Blogs erhoffte sich bereits ein Stück meines Kuchens (da ich normalerweise ja kein Süß-Fan bin) … in diesem Fall hatte er mehr als Pech. Nicht nur die Tarte war in kürzester Zeit bestens in meinem Magen aufgehoben sondern auch das begleitende Vanilleeis. Tja … Für diese Tarte Tatin wäre ich bereit viel zu tun … einfach wiederkommen geht natürlich auch 😊 …
Fazit
Schöner, neuer und vor allem frischer Wind aus Frankreich hat noch keinem geschadet, schon gar nicht einer so kulinarischen Stadt wie Graz! Wir kommen wieder! Bon appétit!
*[Presse-Einladung] Die Tatsache, dass ich zu diesem Mittagessen eingeladen wurde, ändert nichts an meiner persönlichen Meinung und Betrachtung. Vielen Dank an Nino Rath, das gesamte Team und Christina Dow.
| Eckdaten | |
|---|---|
| Adresse | das Bistro – Schmiedgasse Schmiedgasse 22 8010 Graz |
| Website | www.dasbistro.at |
| Mittagsmenü | Menü |
| Telefon | +43 676 4528285 |
| Öffnungszeiten | |
|---|---|
| Montag | 11:00 – 23:00 |
| Dienstag | 11:00 – 23:00 |
| Mittwoch | 11:00 – 23:00 |
| Donnerstag | 11:00 – 23:00 |
| Freitag | 11:00 – 23:00 |
| Samstag | geschlossen |
| Sonntag | geschlossen |
