Um einen ausführlichen Überblick über das kulinarische Marrakesch zu erhalten, hatten wir bereits zu Hause eine geführte Food-Tour durch die Stadt gebucht. Drei Stunden Spaziergang durch die Souks inklusive kulinarischen Erlebnissen um € 45,- pro Person.
Insgesamt 8 hungrige Touristen und ein sehr gut englisch-sprechender Guide machten sich auf den Weg durch das kulinarische Marrakesch.
Stopp 1
Unser erster Stopp war eine Bäckerei, aber nicht eine, wie wir sie kennen. In Marrakesch war und ist es teilweise noch üblich, seine eigenen Teiglinge in eine Bäckerei (besteht nur aus einem Raum mit einem Ofen, hier gibt es kein Verkaufslokal) zum Backen zu bringen. Wir durften dem Bäckermeister über die Schulter schauen, aber leider nichts verkosten.
Stopp 2
Irgendwo in Marrakesch hielten wir an einem voll besetzten Ecklokal ohne Namen. Hier im traditionellen Donut-Geschäft gibt’s die fettigen Teile zwischen 9:00 und 11:00 sowie zwischen 16:00 und 20:00 Uhr. Die salzigen (!) Donuts werden hier, vom hauptsächlich männlichen Publikum, als Snack eingenommen. Ein wildes Treiben, Feilschen und Schreien zwischen üppigem, rundem Gebäck um 1DH, alternativ gibt’s auch eine Art Pfannenbrot mit Fleisch, Zwiebel und Paprikafülle.
Stopp 3
Wir würden es wohl als Bäckerei oder Confiserie bezeichnen. Hier gibt’s alles, was Zucker und Fett enthält – und Nüsse nicht zu vergessen.
Stopp 4
Zurück am Djemaa el Fna gab’s etwas zum Aufwärmen. Einen seltsam riechenden und noch seltsamer schmeckenden Ingwer-Saft/Tee. Gar nicht mein Fall!
Stopp 5
Wir blieben am Djemaa el Fna und nahmen in einer der Garküchen Platz. Hier wird ausschließlich Harira – also die typische Kichererbsensuppe serviert. Wir hatten diese Suppe nun bereits zum dritten Mal in unterschiedlichen Lokalen gegessen und wieder schmeckte sie komplett anders. Ich kann für diese Suppe keine Norm-Beschreibung abgeben … hier war jedenfalls eine Menge Koriander im Spiel!
Stopp 6
Ebenso am Djemaa el Fna werden gekochte Schnecken angeboten. Nachdem sie hier bestimmt nicht in Weißwein gekocht werden 😊 nutzen die Einheimischen eine Mischung aus Kardamon, Ingwer und diversen Kräutern. Muss man mögen!
Stopp 7
Gleich hinter dem Djemaa el Fna befindet sich der Oliven-Souk. Tolle Stände mit unglaublich vielen Sorten. Wir durften uns quer durch das Sortiment kosten.
Stopp 8
Der 8. und letzte Halt für diesen Abend war das berühmte Chez Lamine. Hier speisten schon Gordon Ramsey und andere Persönlichkeiten, denn der Chef ist kein geringerer als der Koch des ehemaligen Königs von Marokko. Hier gibt’s die traditionelle Tangia (nicht zu verwechseln mit Tanjine!). Tangia ist der Name sowohl für das Kochgefäß (Tongefäß in Urnenform) als auch für das Gericht, das darin gekocht wird. Die Tajine wird üblicherweise über Holzkohle zubereitet, während eine Tangia in der Asche gekocht wird. Früher wurde die Tangia im Hammam gekocht, da es dort für das Wärmen des Wassers genügend Feuerstellen gab.
Für uns gab es eine Gemüse Tanjine und eine Rindfleisch-Tangia. Und nach dem ersten Zitronen-Schock wirklich gut 😊!
Fazit zur Food-Tour
Für 480DH (€ 45) kann man eine Menge kulinarisches ausprobieren! Für mich persönlich war diese Tour viel zu teuer, mit ein bisschen vorab Info kann man sich seine eigene Tour wesentlich kostengünstiger zusammenstellen. Im Prinzip reicht es auch, wenn man ausführlich über den Djemaa el Fna schlendert und in der einen oder anderen Garküche einzelne Gerichte probiert.