Laufke | Graz

Optisch hat sich nicht viel verändert. Die rustikalen Vorhänge sind moderneren Teilen – aus einem schwedischen Möbelhaus gewichen (das weiß ich deshalb so genau, weil dieselben Teile auch meine Fenster zu Hause zieren 😊) und die roten Papierservietten wurden durch noblere, weiße Stoffservietten getauscht. Apropos getauscht: Die Führungsriege beziehungsweise die Betreiber sind auch neu. Zwei Jungwinzer und ein Gastroprofi wagen das Experiment, den Traditionsladen in der Elisabethstraße neu zu beleben.

Jakob Schönberger, Herbert König und Markus Neuhold. Allesamt keine Unbekannten in der Gastroszene. Ich hab mir angesehen, was das Trio neuerdings auf den Teller bringt.

Es wäre absurd hier etwas anderes als klassische Kost zu servieren“, Jakob Schönberger

Anmerkung: Meine liebe Bloggerkollegin Denise von Neumodisch » und ich haben das neue Lokal am allerersten Tag unter die Lupe genommen, deshalb werden wir mit unserem Urteil in diesem Fall etwas milder sein!

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Zu Beginn darf’s der (noch) recht einseitig gefüllte Korb mit hausgemachtem Sauerteigbrot und geschlagener Butter sein. Zukünftig wird das Körberl mehr hergeben, hieß es aus verlässlicher Quelle 😊! Gut war’s aber jedenfalls das selbst gebackene Brot!

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Genau richtig zum Aufwärmen in der kalten Jahreszeit gibt’s eine Tobinambursuppe mit Eigelb und Trüffel. Nobel geht die Welt zugrunde! Aber auch sehr satt, denn die cremige, mit dezentem Trüffelaroma verfeinerte Suppe ist nicht von kleinsten (Suppenschöpfer)Eltern.

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Gar nicht warm wird die Lachsforelle mit Erbsenpüree und gebratenem Lauch kredenzt. Wer mich kennt, weiß, dass es für mich nichts Schlimmeres gibt, als zu intensiven Fischgeschmack. Zum Glück war dieser Lachs mild und ganz wunderbar in der Kombination mit Lauch und einer dezenten Bärlauch-Erbsencreme.

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Geschichts-Fakt #1

Apropos Fisch: Wusstest du, dass im historischen Gebäude in der Grazer Elisabethstraße einst ein Fischbassin im Keller seinen Platz hatte? Dort wurden – noch lange bevor es Tierschutz- und Tierhalteverordnungen gab – Fische für das Wirtshaus sowie den legendären Feinkostladen gezüchtet. Frischer geht’s wohl nicht.

Zum Hauptgang gab’s für Frau Testesser etwas (meiner Meinung nach) Einzigartiges in Graz. Nämlich gebratenen Hasen mit roten Rüben, Schwarzwurzel und Schalotten. Abgesehen von der Schwarzwurzel, die ich aus einer persönlichen und frühkindlichen Abneigung heraus nicht mag, fand ich das Gericht einfach nur wow.

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Frau Neumodisch hingegen blieb bei der vegetarischen Variante, den hausgemachten, mit Gemüse gefüllten Ravioli. Nun ja, für dieses Urteil haben wir lange gekostet, die Nudeln in Einzelteile zerlegt und gemeinsam beraten. Unsere Meinung: hier gibt es Luft nach Oben. Die Komposition und die Zutaten per se waren durchaus stimmig. Wir fanden auch die Pinienkerne in der Fülle top. Wir hätten uns allerdings einen etwas dünneren Teig und/oder mehr Fülle gewünscht. Zudem – fanden wir – hätte dem Salat ein wenig Säure in Kombination nicht geschadet. Das Gemüsepüree dazu hätte für uns gar nicht sein müssen.

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Das Dessert teilten wir uns schwesterlich und entschieden uns für eine Schokoladenkomposition, aus welcher allerdings, aufgrund des Zeitdrucks der Eröffnung, lediglich eine – dafür aber geschmacklich herrliche – Schokotarte mit Früchten wurde.

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Fazit

Schön, dass dem Prunkstück im Stil der 20er-Jahre wieder Leben eingehaucht wurde. Nicht nur das Restaurant sondern auch die Bar laden zu einem gemütlichen Abend ein. Die Weinkarte muss sich vor der Grazer Konkurrenz bestimmt nicht verstecken und bietet von Mainstream bis Feinspitz jedem Wein-Fan das Passende.

Apropos Getränke:

Geschichts-Fakt #2

Damals – in Großmutters Zeiten – hatte die Familie Laufke eine Sondervereinbarung mit der Reininghaus Brauerei. Sie durften nämlich ausnahmsweise das in Fässern angelieferte Bier selbst in Flaschen abfüllen.

Neben einer Menge Geschichte gibt’s hier in der Elisabethstraße also wieder die kulinarischen Klassiker. Teilweise so, wie wir sie von Oma’s Suppentopf kennen, teilweise neu und modern interpretiert. Aber jedenfalls alles in hoher Qualität und die hat bekanntlich ihren Preis. Wir kommen sehr gerne wieder.

NEU: Samstag gibt’s Restl-Brunch » 

Eckdaten
Adresse Laufke
Elisabethstraße 6
8010 Graz
Website www.laufke.net
Mittagsmenü Nein
Telefon +43 660 4167237

 

Öffnungszeiten
Montag geschlossen
Dienstag 18:00 – 02:00
Mittwoch 18:00 – 02:00
Donnerstag 18:00 – 02:00
Freitag 18:00 – 02:00
Samstag 11:00 – 02:00*
Sonntag geschlossen

* 11:00 – 16:00 Restlbrunch »

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