Still und leise hat das neue Lokal am Mehlplatz seine Pforten für hungrige und durstige Gäste eröffnet. Ein Hinweisschild „Neueröffnung“ bestätigt, dass sich im ehemaligen Hoppala (keine Ahnung, welche Namen das Lokal in letzter Zeit noch trug) etwas verändert hat. Wer beim klingenden Namen jedoch an Starkoch Heinz Preschan, der ja ebenfalls bereits am Mehlplatz, im ehemaligen Aiola den Kochlöffel schwang, denkt, liegt völlig daneben. Hier schwingt Baumeister Wolfgang Preschan, gebürtiger Voitsberger, zwar nicht den Kochlöffel, aber das Zepter. Er regiert hier in seinem Spielzeugmusem und nunmehr neu gestalteten Restaurant als Museumsdirektor und Gastgeber.
Der lustige Weststeirer hat aus seiner Sammelleidenschaft ein Business gemacht und sich kurzerhand die Räumlichkeiten des ehemaligen Mau Shi zum Spielzeugmuseum umgebaut und weil’s ihm hier am Mehlplatz so gefällt, hat er hier eben kürzlich auch das Restaurant eröffnet.
Nun ist’s aber genug mit Geschichten, kommen wir zum Wesentlichen – denn Essen kann man hier auch. Die Speisekarte weist Klassiker der gutbürgerlichen Küche auf. Da gibt’s Sulzerl, Schnitzerl, den obligatorischen Backhenderl-Salat, Gulasch …
Nun denn ran an die Teller oder besser gesagt an die Auflaufform, denn sämtliche Gerichte unseres Testessens kamen in gewöhnungsbedürftigen Lasagne-Formen.
Das Sulzerl (€ 7,90) war in dünne Scheiben geschnitten und sicherheitshalber unter viel Salat, Deko und Zwiebel versteckt. Als wir es aus dem Geschirr befreit hatten und auf einem Teller platziert hatten, war’s aber gut zu essen. Vielleicht ein bisschen mehr Essig und Kernöl hätte das Gericht vertragen, aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
Einen Klassiker der österreichischen Küche fanden wir auf den Tagesempfehlungen: Gefüllte Paprika mit Püree (€ 11,90). Ewig schon nimma gegessen, also her damit! Dieses Gericht passte jedenfalls weit besser in die Keramikform 😊! Der Paprika war prall gefüllt mit Reis und Faschiertem, der Paprika selbst war durch aber nicht lätschert, die Tomatensauce schön fruchtig und das Püree extra cremig mit ein bisschen Buttergeschmack. Top!
Bei Gulasch kann ich ja selten „nein“ sagen, aber angesichts der sommerlichen Temperaturen orderte ich dann doch lieber eine kleine Portion (€ 8,90 klein / € 11,90 normal). Die erwähnte Garzeit von 8 Stunden macht sich bei Gulasch jedenfalls bezahlt. War richtig fein, bissi würzig und mit einem riesigen Knödel im bereits erwähnten Gefäß serviert.
Nachspeise hat nach den Portionen beim besten Willen nicht mehr reingepasst, dafür gab’s noch eine Führung durchs beeindruckende Spielzeugmuseum (Eintritt für Gäste kostenlos, Nicht-Gäste zahlen € 8,- / € 4,- für Kinder). Und weil es dem Chef da drinnen so gut gefällt, hat er auch einige Tische aufgestellt, sodass ein Dinner im Spielzeugmuseum ab sofort möglich ist 😊!
Fazit
Da hat er sich verwirklicht der Herr Baumeister. Es ist jedenfalls eine lustige Erfahrung und seine Sammlung an Spielzeug ist beachtlich! Das Essen war gut bürgerlich mit einem fairen Preis-Leistungsverhältnis. Wir kommen gerne wieder.
Eckdaten | |
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Adresse | Preschan am Mehlplatz Prokopigasse 8 8010 Graz |
Website | www.preschan-am-mehlplatz.at |
Telefon | +43 664 3568816 |
Öffnungszeiten | |
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Montag | 10:00 – 22:00 |
Dienstag | 10:00 – 22:00 |
Mittwoch | 10:00 – 22:00 |
Donnerstag | 10:00 – 22:00 |
Freitag | 10:00 – 22:00 |
Samstag | 10:00 – 22:00 |
Sonntag | geschlossen |